Das „Krankenhausbarometer 2008“ berichtete erstmals über die statistische Situation von Ärzten, die im strategischen und operativen Management in Kliniken tätig sind. Danach sind in deutschen Allgemeinkrankenhäusern ab 50 Betten im Durchschnitt 2,1 Mediziner außerhalb der Patientenversorgung tätig.
Je größer das Krankenhaus ist, umso größer ist dabei die Zahl der im Management tätigen Ärzte. In Krankenhäusern ab 600 Betten sind es im Durchschnitt 9,5 Ärzte. Bei gut 30 Prozent der kleineren Kliniken und nur knapp sechs Prozent der Kliniken ab 600 Betten waren zum Zeitpunkt der Untersuchung gar keine Ärzte im Management tätig.
Hochgerechnet auf die Grundgesamtheit aller Allgemeinkrankenhäuser ab 50 Betten in Deutschland gab es damit 2008 insgesamt rund 3.200 Ärzte, die weder ganz noch teilweise in der unmittelbaren Patientenversorgung tätig waren. Bezogen auf die entsprechende Gesamtzahl der Ärzte war dies ein Anteil von rund 2,5 Prozent – mit Tendenz nach oben.
Zunehmend werden Fachärzte auch in Beratungsunternehmen tätig oder machen sich als Berater selbstständig. Immer mehr Gesundheitsunternehmen nutzen die Angebote von Consultingunternehmen, um ihre internen Prozesse und Abläufe zu überprüfen und zu optimieren. Da dabei tief in den medizinischen Kernbereich eingegriffen wird, ist fachärztliche Kompetenz unverzichtbar.
Vielfach wird dafür jedoch – ähnlich wie für Führungspositionen im Management von Gesundheitsunternehmen – neben der medizinischen Ausbildung und Berufserfahrung ergänzend noch betriebswirtschaftliches und organisatorisches Know-how erwartet. Viele Fachärzte erwerben dieses durch einen Aufbaustudiengang als Master of Business Administration (MBA). Es gibt eine Vielzahl solcher Aufbaustudien, die sich speziell an Ärzte wenden. Der Erwerb dieser zusätzlichen Qualifikation dauert zwei Jahre. Ein großer Teil der Absolventen von MBA-Studiengängen wird anschließend im Bereich des Managements oder als Berater tätig.