Die Details habe ich dem Experten überlassen

Sofort aus seiner Zahnarztpraxis auszusteigen, kam für Dr. Friedrich Winkler nicht infrage. Er wollte eine sanfte Übergangszeit, ehe er endgültig in den Ruhestand tritt. Bald ist es so weit: Seine Nachfolger übernehmen die Praxis komplett. Die finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Angelegenheiten der Praxisabgabe regelte sein persönlicher Finanzberater der Deutschen Ärzte Finanz für ihn.

Interview mit Dr. Friedrich Winkler, Zahnarzt im Teilzeitruhestand

Herr Dr. Winkler, in Ihrer Praxis in der Münchner Innenstadt wirbeln gerade die Handwerker …
Dr. Friedrich Winkler: Ja, richtig. Aber das ist ja gar nicht mehr meine Praxis. Meine Nachfolger, Dr. Kambod Siyaszadeh und seine Frau, Dr. Maryam Ghandizadeh, sind es, die umbauen: Aus drei Behandlungszimmern werden nun vier, die Ausstattung und die Technik werden auf den neuesten Stand gebracht.

Aber Sie sind doch noch für einige Monate dort anzutreffen?
Das ist richtig. Aber ich arbeite nur noch just for fun an drei Tagen in der Woche. Diese sanfte Übergangszeit kommt nicht nur den Patienten entgegen, die nahtlos betreut werden können, sondern auch mir. Ich habe die unternehmerische Verantwortung abgegeben und kann mich nun immer mehr mit dem Gedanken vertraut machen, ab dem Sommer meinen Ruhestand genießen zu können.

Mit welchen Gefühlen sehen Sie dieser Zeit entgegen? Haben Sie schon Pläne gemacht?
Ich freue mich richtig darauf! Ich habe ja schon jetzt mehr Zeit für meine Frau und meine Enkelkinder. Außerdem will ich Kongresse besuchen und ein schon lang gehegtes Interesse vertiefen: die Alternativmedizin. Und da ich nicht zwangsweise jeden Morgen in der Praxis stehen muss, kann ich nun endlich auf das achten, worauf die junge Generation heutzutage so großen Wert legt: eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Klingt, als ob Sie angekommen wären.
Das stimmt. Sie sehen, ich bin recht entspannt, trotz der Umbauarbeiten, die gerade stattfinden. Wissen Sie: Einen Nachfolger findet man ja nicht eben so. Eine Zahnarztpraxis in dieser Größenordnung ist für einen Arzt allein kaum zu bewältigen. Deshalb ist es ideal, dass nun ein Ehepaar, das auch schon jahrelange praktische Erfahrung gesammelt hat, meine Patienten übernimmt.

 
 
 

„Ich arbeite nur noch just for fun an drei Tagen in der Woche.
Diese sanfte Übergangszeit kommt meinen Patienten und
mir sehr entgegen.“

 

Wie lange haben Sie sich mit dem Thema Nachfolge beschäftigt?
Etwa drei oder vier Jahre lang. Zuerst habe ich Seminare besucht, Informationen gesammelt und mich über die verschiedenen Varianten der Nachfolge schlaugemacht. Da wurde mir auch recht schnell klar, dass ein harter Cut, also der Ausstieg von einem Tag auf den anderen, nicht zu realisieren ist. Und vor etwa eineinhalb Jahren habe ich damit begonnen, ganz konkret nach einem Nachfolger zu suchen.

Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Ich habe mich zunächst bei den Dentaldepots umgehört – ohne großen Erfolg. Es gab zwar viele Interessenten, die sich seit Ende 2017 meine Praxis angeschaut haben, aber so richtig konkret wurden die Gespräche nie. Über eine auf Nachfolgelösungen spezialisierte Anwaltskanzlei bin ich dann im Sommer 2018 auf einen Repräsentanten von der Deutschen Ärzte Finanz gestoßen. Er stellte mir mehrere potenzielle Nachfolger vor. Am Ende gab es fünf ernsthaft interessierte Kandidaten – und zum Schluss war eigentlich nur noch die Frage offen, wer von denen zuerst „Ja“ sagt.

Wie ist es Ihnen mit dem ganzen Prozedere drum herum, mit der Bürokratie und dem Vertragswerk ergangen? Haben Sie das alleine gestemmt?
Auf keinen Fall! Als ich vor 35 Jahren meine Praxis von meinem Vorgänger übernommen habe, war der Vertrag gerade einmal fünf Seiten lang. Heutzutage ist das schon fast ein halbes Buch. Da sind so viele Details zu regeln, das habe ich lieber dem Fachmann von der Deutschen Ärzte Finanz überlassen.

Was raten Sie jenen, die in naher Zukunft einen Nachfolger suchen wollen?
Zum einen sollten sie rechtzeitig überlegen, ob sie vor der Abgabe noch einmal in die Praxis investieren oder ob sie den Wert der Praxis ausschließlich am Patientenstamm festmachen wollen. Und zum anderen ist es wichtig, den Mietvertrag so zu gestalten, dass der Nachfolger auch tatsächlich in den Räumen bleiben kann. Gerade an diesem letzten Punkt habe ich schon so manche Praxisabgabe von Kollegen scheitern sehen.