Vergütung und wirtschaftliche Situation der öffentlichen Apotheke

Der durchschnittliche Umsatz einer Apotheke in Deutschland lag nach Daten des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2009 bei 2,001 Millionen Euro. Doch die Schwankungsbreite ist groß: So hatten 1,7 Prozent aller Apotheken weniger als 500.000 Euro Jahresumsatz, während 1,8 Prozent der Apotheken einen Jahresumsatz von mehr als drei Millionen Euro aufweisen.

Durchschnittlicher Umsatz je Apotheke in 1000 Euro 2000-2009

 
2000
2005
2006
2007
2008
2009
Deutschland
1.209
1.592
1.668
1.762
1.895
2.001
Baden-Württemberg
1.089
1.476
1.574
1.711
1.788
1.783
Bayern
1.096
1.484
1.561
1.625
1.745
1.863
Berlin
1.279
1.610
1.730
1.876
2.015
2.191
Brandenburg
1.486
1.899
1.999
2.100
2.298
2.525
Bremen
1.184
1.510
1.630
1.725
1.872
1.751
Hamburg
1.329
1.724
1.886
1.974
2.369
2.554
Hessen
1.162
1.492
1.546
1.639
1.754
1.853
Mecklenburg-Vorpommen
1.458
1.881
1.966
2.028
2.136
2.261
Niedersachsen
1.227
1.710
1.789
1.932
2.033
2.133
Nordrhein-Westfalen
1.237
1.560
1.612
1.669
1.826
1.950
Rheinland-Pfalz
1.158
1.529
1.571
1.640
1.760
1.834
Saarland
1.023
1.398
1.452
1.474
1.546
1.649
Sachsen
1.473
1.994
2.091
2.281
2.451
2.640
Sachsen-Anhalt
1.411
1.905
1.998
2.138
2.328
2.476
Schleswig-Holstein
1.140
1.449
1.521
1.576
1.682
1.795
Thüringen
1.460
1.889
1.922
2.010
2.116
2.264

Informieren Sie sich hier über die wirtschaftliche Situation der öffentlichen Apotheke:

Apotheken nach Umsatz-Klassen​

(Anteil in %; Umsatz in Millionen Euro)


%
Millionen
< 0,50
1,7 Mio
< 0,75
7,3 Mio
< 1,00
14,3 Mio
< 1,25
16,2 Mio
< 1,50
15,2 Mio
< 1,75
13,2 Mio
< 2,00
12,0 Mio
< 2,25
7,4 Mio
< 2,50
5,5 Mio
< 2,75
3,3 Mio
< 3,00
2,1 Mio
> 3,00
1,8 Mio

Wirtschaftliche Situation der „typischen Apotheke“

Der Umsatz ist jedoch nicht gleichzusetzen mit dem Betriebsergebnis oder gar dem Gewinn einer Apotheke. Hier weist der Branchenreport Apotheke der Commerzbank für das erste Halbjahr 2010 ein Vorsteuereinkommen der Apothekeninhaber zwischen 50.000 und 99.000 Euro aus. Weiter heißt es dort, bei Zugrundelegung einer Einkommensteuerbelastung von 25 bis 35 Prozent und bei Berücksichtigung der Kosten für Altersvorsorge und Krankenversicherung in Höhe von 20 Prozent verbleibe ein Nettoeinkommen (vor Kredittilgung) von 28.000 bis 45.000 Euro. Außerdem würden knapp 30 Prozent der Apotheken geringere Betriebsergebnisse erzielen. Die Umsatzrendite liege damit bei etwa fünf bis sechs Prozent des Jahresumsatzes.

Nach Auswertungen der Treuhand Hannover hatte die für die Berechnung zugrunde gelegte typische Apotheke im Jahr 2010 Netto-Umsatzerlöse (ohne Mehrwertsteuer) in Höhe von 1,308 Millionen Euro. Nach Abzug des Wareneinsatzes ergab dies einen Rohgewinn in Höhe von 336.200 Euro. Davon gingen dann noch Personalkosten und übrige Kosten für den Betrieb der Apotheke ab, so dass das Betriebsergebnis der „typischen“ Apotheke für 2010 vor Steuern bei 73.200 Euro lag. Die Umsatzrendite erreichte damit 5,6 Prozent.

Wirtschaftliche Situation der "typischen Apotheken" 2010

 
 
Netto-Umsatzerlöse
1.308.000 €
- Wareneinsatz
971.800 €
= Rohgewinn
146.500 €
- Personalkosten
116.400 €
- Sonstigen Kosten
116.400 €
= Betriebskosten(vor Steuern)
73.300 €

Arzneimittel: Vom Hersteller- zum Apothekenabgabepreis

Der größte Teil des Umsatzes der Apotheken beruht auf Arzneimitteln. 2010 belief sich ihr Anteil am Gesamtumsatz der Apotheken auf 90,5 Prozent. Artikel aus den Bereichen Krankenpflege und medizinischer Bedarf machten 4,3 Prozent aus, und das apothekenübliche Ergänzungssortiment brachte weitere 5,2 Prozent des Umsatzes.
 
Von den von Apotheken abgegebenen Arzneimitteln machten die verschreibungspflichtigen Arzneimittel wiederum fast 80 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Der Verdienst des Apothekers hieran ist nicht frei, sondern durch rechtliche Maßgaben und die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel festgelegt. Ausgangspunkt ist dabei der Verkaufspreis des pharmazeutischen Unternehmens, auf das der Großhandel und die Apotheke staatlich festgesetzte Zuschläge erheben. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer.

Die Apotheke erhält dabei einen Zuschlag auf den Herstellerabgabepreis in Höhe von drei Prozent des Einkaufspreises. Zusätzlich erhält die Apotheke ein Dienstleistungshonorar von 8,10 Euro je Packung. Allerdings muss sie seit Anfang 2011 an die gesetzliche Krankenversicherung je Packung einen Rabatt in Höhe von 2,05 Euro abführen.
 

Von Herstellerabgabepreis zum Apothekenabgabepreis

 
Herstellerabgabepreis
(= Verkaufspreis des Hersteller)
+ preisabhängiger Großhandelszuschlag (6-15%)
- Großhandelsabschlag (0,85%) + Umsatzsteuer
- Vorsteuer + 3% + 8,10 € pro Packung
- 2,05 € Rabatt pro Packung + Umsatzsteuer
= Apothekenabgabepreis

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